"Tethered Caps" – Verpflichtung für Getränkebehälter

Aus Kunststoff bestehende Verschlüsse und Deckel, die für Getränkebehälter benutzt werden, zählen zu den Einwegkunststoffartikeln, die an den Stränden der Europäischen Union am häufigsten als Abfall vorgefunden werden.

Damit Einträge von aus Kunststoff bestehenden Behälterverschlüssen und -deckeln in die Umwelt (Littering) vermieden werden, dürfen ab 3. Juli 2024 Einwegkunststoff-Getränkebehälter in Österreich nur noch in Verkehr gesetzt werden, wenn deren Verschlüsse und Deckel aus Kunststoff während der für das Produkt vorgesehenen Verwendungsdauer an den Behältern befestigt bleiben.

Umfasst sind Getränkebehälter mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern. Das sind Behältnisse, die zur Aufnahme von Flüssigkeiten verwendet werden, wie Getränkeflaschen, einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel und Verbundgetränkeverpackungen einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel.

Von der Verpflichtung ausgenommen sind:

  • Getränkebehälter aus Glas oder Metall mit Verschlüssen oder Deckeln aus Kunststoff
  • Getränkebehälter, die für flüssige Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke bestimmt sind und dafür verwendet werden (gemäß Art 2 lit g der Verordnung (EU) Nr. 609/2013)
  • Verschlüsse und Deckel mit Kunststoffdichtungen gelten für diesen Zweck nicht als Gegenstände, die aus Kunststoff bestehen.

Bei Getränkebehältern, die der harmonisierten Norm EN 17665 entsprechen, wird die Konformität vermutet. Es steht den Herstellern jedoch frei, wie sie die Verschlüsse und Deckel konkret gestalten, um die Anforderung zu erfüllen.

Lagernde Getränkebehälter, die vor dem 3. Juli 2024 bereits erstmals zum Vertrieb, zum Verbrauch oder zur Verwendung auf dem österreichischen Markt abgegeben wurden und keine "Tethered Caps" besitzen, dürfen auch ab 3. Juli 2024 noch in Österreich abgegeben werden.

Rechtsgrundlagen

Letzte Aktualisierung: 27. Juni 2024

Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie